Der geborgte Fisch – Erfolg um jeden Preis….

In der heutigen Zeit spielt der Wettkampf oder „Neu-Deutsch“ Competition, eine immer größer werdende Rolle. Leider greift das auch ab und zu auf den Angelsport über. Nun möchte ich hier nicht den ethischen Aspekt der sportlichen Beschäftigung mit der Kreatur Fisch aufgreifen. Obwohl ich dazu eine Meinung habe. Vielmehr möchte ich mich auf das Klischee beziehen, dass gerade bei Anglern oft bemüht wird.

Wer hat den Größten? Wer hat die Meisten? Natürlich geht es bei der Beantwortung dieser Fragen in dem Kontext den ich hier verwende, um Fische. Obwohl bei den meisten Ausflügen oder in Angelgruppen immer wieder hartnäckig behauptet wird, dass es beim Angeln eher um das Naturerlebnis geht.

Am Ende des Tages führt fast jeder Angler ein Fangbuch oder eine andere Statistik, die den eigenen Erfolg dokumentieren soll.

Und damit sind wir mit dem Angeln in der modernen Gesellschaft angekommen. Wie bei jeder anderen Statistik, geht es beim Angeln natürlich auch um die Bewertungskriterien, wann ein Wert es wert wird erhoben zu werden. Beim Angeln gibt es eigentlich nur ein Kriterium: Konnte der Fisch, der

Der sitzt und wird sicher in die Wertung kommen!
Der sitzt und wird sicher in die Wertung kommen!

gebissen hat, auch erfolgreich gelandet werden. Was so viel bedeutet, er wurde aktiv vom Angler aus dem Wasser gehoben und vom Haken befreit.

 

 

 

 

Nun ist der Erfolg beim modernen Angeln nicht mehr vergleichbar mit den Zeiten, als sich die Menschen noch regelmäßig von dem ernährten, was ihnen die Gewässer in Hülle und Fülle boten. Ob der Seltenheit mancher Fänge ist der moderne Angler schon dazu über gegangen eigene „Fangregeln“ zu definieren. So habe ich schon schon von Fängen gehört die gewertet wurden, wenn der Angler die Schnur an dem der Haken gebunden ist, das so genannte Vorfach, berührt hatte, bevor der Fisch sich selbst befreien konnte. Auch „gesehen gilt als

...angefasst und gesehen, zwei Kriterien erüllt!
…angefasst und gesehen, zwei Kriterien erüllt!

gefangen“ ist mir schon unter gekommen. Der Fisch war in dieser Situation bereits kurz im Drill, der Angler selbst konnte die Spezies erkennen (oder vermutet was es war) und dann hat sich der Fisch vom Haken gelöst.

Ob der noch in die Wertung kommt?
Ob der noch in die Wertung kommt?

 

Eine besonders dreiste Variante ist allerdings der geborgte Erfolg. Darauf fallen besonders Angel Neulinge gerne herein. Fische die mit geborgtem Material oder auf Grund von Hinweisen zum Gewässer oder den zu verwendeten Ködern gefangen werden, gehen prozentual in die Wertung des Tippgebers oder Borgers.

Da bekomme ich also großzügig den letzten braunen Gummiwurm geliehen, weil die Barsche gerade wie verrückt darauf beißen. Natürlich habe ich keinen dabei und freue mich umso mehr über den ersten Fang des Tages. Leider nur so lange, bis mir offeriert wird, das ich eigentlich nur die Hälfte des Fisches als eignen Fang werten kann, da ich ihn ja ohne den „Erfolgsköder“ gar nicht hätte fangen können. Genauso arm dran ist der Angelfreund dann aber, als ich ihm wenig später empfahl eine kleine Bucht in der Schilfkante anzuwerfen, in der natürlich eine „ü40 Kirsche“ (gemeint Großbarsch)gewohnt hat. Leider sind 20cm davon mein „Fangergebnis“.

Natürlich Unsinn. Aber sichert einem selbst im Falle der Erfolglosigkeit einen „Nettofang“. Stilblüten gibt es eben überall, selbstverständlich auch beim Angeln. Aber es soll ja auch nicht der Spaß in der Gruppe verloren gehen. Und was sich neckt, das hat sich in aller Regel auch lieb…….

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