Ein Jahr Köderführung Online…

Ich habe es wirklich verpasst. Jetzt bin ich schon seit über einem Jahr online mit meinem Blog und habe nicht mal an einen Jubiläums-Post gedacht. Hätte ich eine Fan-Base wie Madonna, dann hätte ich sicher einen Hinweis von meinen Groupies bekommen.

Naja, ich freue mich auch so über meine etwas mehr als 100 Follower und möchte mich natürlich auch für das Interesse an meinen Berichten bedanken. Und wenn ich ehrlich bin, wollte ich auch nicht so einen Zinoba veranstalten, wie ich ihn auf anderen Blogs erlebt habe. In der Ruhe liegt die Kraft. Ganz wie auch auf meinen Rauszeiten!

Sonnenuntergang in den einsamen Elbauen...
Sonnenuntergang in den einsamen Elbauen…

Trotzdem möchte ich natürlich die Chance eines solchen Meilensteins nutzen, um diese bewegte Zeit etwas zu reflektieren. Im Grunde schleppte ich die Idee dazu, meine Leidenschaft, viel Zeit draußen zu verbringen und darüber zu berichten, schon seit über 10 Jahren mit mir rum. Den eigentlichen Anstoß gaben mir die Erlebnisse auf einer Klettertour mit guten Freunden in den Alpen. Draußen sein, sich bewegen, Natur zu spüren, dass müsste doch auch andere interessieren. Letztendlich war es dann aber die Leidenschaft Angeln, mit der ich dann diese Idee in die Tat umsetzte.

Warum? Je tiefer ich in die „Szene“ eintauchte, umso mehr wurden mir zwei Dinge bewusst.

Zum einen bietet das Angeln  so viele Metaphern die auch für das „normale“ Leben gelten. Zum anderen fiel mir auf, dass es unzählige Blogs von Bergfreunden, Wanderfans, Weltumseglern, Sportfreaks, Radakrobaten und Aussteigen gibt. Aber ich fand niemanden, der anderen die Welt des Anglers näher bringt. Sicher gibt es auch viele Angelblogs und Foren dafür. Ich selbst moderiere seit Jahren eines davon und bin in etlichen registriert. Aber nirgends  las ich regelmäßig Geschichten, die über diese besondere Leidenschaft berichteten. Dort steht doch mehr der Austausch über Ausrüstung, neuste Fangmeldungen und Diskussionen über regionale und überregionale „Angelpolitik“ im Vordergrund. Na und die Profi Angler promoten ausschließlich ihre Angebote und prahlen mit großen Fischen.

Eifel
Unterwegs auf fremden Gewässern…
Auszeitanker setzen...
Auszeitanker setzen…

Mit köderführung.de wollte ich daher einen anderen Weg einschlagen. Ich möchte die Leidenschaft Angeln von innen heraus beschreiben. Möchte auch Nicht-Anglern erzählen, warum es uns bei Wind und Wetter an Wasser zieht. Welche Instinkte zum Tragen kommen, wenn ein Fisch angebissen hat. Welche Entbehrungen wir bereit sind auf uns zu nehmen, bis es soweit ist. Ich möchte nicht immer nur die Behauptung aufstellen müssen, dass Angeln auch ohne Fangen schön sein kann. Ich möchte es mit meinen Berichten beweisen!

Deshalb gibt es auch nicht einen Fisch auf meinem Blog zu sehen. Daher beschreibe ich auch keine Köder oder mit welcher Ausrüstung ich unterwegs bin. Und daher organisiere ich auch keine Guiding Touren an Hotspots mit Fang-Garantie, sondern lade zu Rauszeiten ein, in denen man mit mir reflektieren kann. Bei meiner eigenen Rückschau erlebe ich immer wieder, dass ich beim Angeln genauso erfolgreich bin oder scheitere, wie es auch im beruflichen oder privaten Leben möglich ist. Ich habe mich und andere dabei beobachtet und festgestellt, dass es eine Reihe von Gemeinsamkeiten gibt, welches Verhalten in diesen Situation für das eine oder das andere verantwortlich ist.

Jan
Draußen zu Hause…

Angeln ist daher für mich für eine große Metapher geworden. Eine Metapher die mir hilft, auch in anderen Lebenssituationen aus den Erfahrungen beim Angeln zu schöpfen. Die Natur und vor allem der Fisch gibt jedem sofort eine Rückmeldung. Etwas, was im Alltag , wenn überhaupt, eher selten oder nur mit großem Aufwand möglich ist. Angeln ist ehrlich. Freude, Ärger,  Schmerz, Wut, Gelassenheit spürt man sofort und sehr intensiv. Vor allem aber die Wirkungen dieser Gefühle auf sich selbst und andere.

Daher habe ich diese Erkenntnisse immer mehr auch methodisch in meinem beruflichen und privaten Leiben einfließen lassen. Und es hilft mir. Wie und in welcher Beziehung, darüber schreibe ich regelmäßig auf meinem Blog. Auch das ist etwas, was ich so bisher noch nicht finden konnte.

 

 

Das ich mit dieser Art „Berichterstattung“ auf Interesse stoße, freut mich natürlich sehr. Ich wünsche mir nur noch etwas mehr Austausch mit meinem Followern über diese Seite. Auf Instagramm und Facebook funktioniert das schon sehr gut. Aber ich weiß ja, dass die virtuelle Community Kommunikation auch etwas Zeit braucht.  Die nehme ich mir allerdings weiterhin lieber draußen zu sein, als vor dem Rechner zu sitzen.  Egal, ich werde weiter schreiben und freue mich darauf, vielleicht bis zum nächsten Jubiläum einige meiner Mitleser auch mal persönlich am Wasser treffen zu können.

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Die Natur will auch Dich zurück…

Bis dahin Danke für Eure Treue und Petri….

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