Was macht eigentlich ein Angelverband…

Seit ich mit meinem Hobby nicht nur am Wasser, sondern auch sehr viel online unterwegs bin, erschließen sich für mich immer wieder Quellen für Nachrichten und Berichte über das Angeln. Austausch mit anderen war mir schon immer wichtig. Natürlich bietet mir das, was ich dabei zu lesen bekomme, selbst die Möglichkeit zu Inspiration und Ideengenerierung. So sind z.B. mein Artikel über die Rezension zweier Outdoor Magazine auf großes Interesse gestoßen. Cross Media heißt wohl der Fachbegriff dafür. Wie dem auch sei. Gerade als Blogger gilt es sicherlich auch einen guten Überblick auf das Geschehen rund um sein Thema zu besitzen.

Ein wichtiger Quell dabei sollten dann eigentlich die Seiten von übergeordneten Organisationen und Institutionen sein. In meinem Fall wäre das unter anderem der Dachverband aller Angler. Ich berichtete hier im Blog schon einmal über die komplizierte Situation und Organisation der anglerischen Interessensvertretungen in Deutschland.

Nun könnte man annehmen, dass ein politischer Lobbyverband nichts Besseres zu tun hat, als sich ständig ins Licht der Öffentlichkeit zu drängen. Quasi, der größte Outdoorblogger überhaupt. Immerhin sind viele Millionen Angler und auch immer mehr Frauen ein dankbares Publikum für Texte rund um ihr Hobby. Wie ich auch darüber schon berichtete, treibt es ja auch immer mehr Menschen mit Angeln ans Wasser, wodurch es auch immer nötiger wird, über die Folgen daraus aufzuklären, zu informieren, was sich daraus auch an Verpflichtungen und Regeln ableitet.

Was ich allerdings feststelle ist, das ich fast nirgends über irgendeine Nachricht dieses Verbandes stolpere. Selbst meine Recherche kurz vor der Erstellung dieses Beitrages auf der Seite des DAFV (Deutscher Angelfischerverband e.V.)  ließ mich daran zweifeln, ob die zuständigen Stellen dort diesen Anspruch an ihre Arbeit stellen. Auf der Startseite tummeln sich als aktuelle Themen der Weihnachts- und Neujahrsgruß der Präsidentin und die Information, dass ab 1.1.17 die Fangquoten für Dorsch eingeschränkt wurden. Ein Thema, dass die Szene bereits seit dem Spätsommer, des vergangen Jahres bewegt.

Ich habe drei Thesen für dieses Verhalten:

Die Verantwortlichen haben keine Vorstellung davon, welche Möglichkeiten moderne Kommunikation bereithält.

Der Verband hat nicht den Anspruch, öffentliches Sprachrohr für seine Mitglieder zu sein.

Es gibt schlicht niemanden, der weiß, wie man mit Internet, Facebook, Instagramm und Co. umgeht.

Für die Thesen 1 und 3 gibt es meines Erachtens ausreichend Möglichkeiten etwas zu ändern. Ich bin auf so viel kreative Seiten von Angelforen, Hobby-Bloggern und anderen, ähnlichen Communitys gestoßen, dass es nicht schwer sein dürfte, auch beim VDAF eine Idee dafür zu bekommen, wie man Fans generiert oder online Marketing betreibt. Zur Not wäre sicherlich auch professionelle Hilfe möglich, da ich mir nicht vorstellen kann, dass es am fehlenden Budget dafür liegt. [Aktuelle gibt es einen Stellenausschreibung für einen Mitarbeiter Öffentlichkeitsarbeit!]

Hätte ich allerdings mit der These 2 recht, dann wäre das sicherlich eine wohl eher unbefriedigende Einstellung in den Köpfen der Verbandsvorsitzenden. Das wäre auch nicht nachvollziehbar, in Zeiten, in denen es durch den Ausbau der Nutzung mobiler Möglichkeiten dafür, auch einen erhöhten Kommunikationsbedarf gibt! Ich fühle mich ein wenig an ein Filmzitat erinnert, in dem ein alternder Künstler von seinem Agenten aufgefordert wurde, einige Videos für das Internet zu produzieren. Seine Antwort darauf war: „…Internet? Ach, dieser Unsinn da im Computer. Das wird sich nicht durchsetzen…“.

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